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     Was ist humanitäre Hilfe
                                      und wie funktioniert sie?
         Von Katrin Möbius
         Vom  08.–18.  Juni  2023  öffnete  die  Hilfsorganisation  Ärzte  ohne  Grenzen
         ihre  Freiluftausstellung  „Im  Einsatz  mit  Ärzte  ohne  Grenzen“.  In  Köln
         konnten Lehrkräfte mit ihren Schulklassen eine kleine Zeltstadt besuchen
         und  etwas  über  die  Arbeit  der  Helfenden  vor  Ort  erfahren.  Auch  die
         Goethe-  Schule  nahm  an  diesem  Projekt  teil.  Da  wir  natürlich  nicht
         einfach 13.000 km für einen Besuch nach Köln fliegen konnten, besuchten
         wir die Online-Ausstellung der Hilfsorganisation.
         Wir konnten in virtuelle Zelte eintreten und kleine Texte lesen, aber auch
         Videos  sehen.  Die  Helferinnen  und  Helfer  erklärten,  wie  in  den
         Einsatzgebieten wichtige Hilfszentren aufgebaut werden und wie vor Ort
         Hilfe geleistet wird. Die Schulklassen 4A und 4B sowie 5A der Secundaria
         besuchten  in  ihrem  Geschichtsunterricht  mehrfach  die  anschauliche
         Ausstellung. Dabei bildeten die Schülerinnen und Schüler kleine Gruppen
         mit  ihren  Freunden  und  besuchten  verschiedene  Zelte.  Je  nach
         Interessensgebiet                         erarbeiteten                   sie        sich          ein          Problemfeld.                    Die
         Abschlusspräsentationen  waren  von  sehr  intensiven  Diskussionen  und
         neuen  Ideen  begleitet,  die  in  der  Klasse  überdacht  und  abgewogen
         wurden.  Dabei  war  es  für  die  Diskussionen  wichtig  zu  wissen,  dass  die
         Generalversammlung                               der         Vereinten                Nationen               bereits            1966          das
         Menschenrecht auf Gesundheit festgeschrieben hatte. 164 Staaten haben
         bislang  diesen  Punkt  unterschrieben,  trotzdem  scheint  genau  dieses
         Menschenrecht                        fortwährend                    „vergessen“                  zu        werden.               Für          den
         Geschichtsunterricht standen nicht nur Migrationsbewegungen und ihre
         Ursachen  im  Mittelpunkt,  sondern  auch  der  Zusammenhang  zwischen
         Imperialismus und postkolonialen Entwicklungen.
         Nach  langen,  sehr  intensiven  und  zum  Teil  sehr  emotionalen
         Argumentationen  über  Rechte,  Ansprüche,  Kompensationen  und
         Wiedergutmachungen, waren sich alle Lernenden am Ende jedoch einig:
         Humanitäre                    Hilfe           ist        kein           Freundschaftsdienst,                            sondern                ein
         Menschenrecht.
                                                                         Weiterlesen!
     	
