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Die ES5 untersucht die Friedensbewegung
Die ES5 untersucht die Friedensbewegung
am Vorabend des 1. Weltkriegs
am Vorabend des 1. Weltkriegs
Von Katrin Möbius, DFU-Koordinator und Fachschaftsleitung
Geschichte
Dass der Ausbruch des Ersten Weltkriegs durch eine allgemeine
Kriegsbegeisterung und eine massive Kriegspropaganda
mitbegründet war, ist im Allgemeinen bekannt. Viele haben im
Geschichtsunterricht die Bilder der jubelnden Europäer gesehen,
die bereitwillig für ihre jeweilige Nation in den Krieg zogen.
Ebenso kennen wir die Gräuel und das Leid auf allen Seiten, die
dieser verheerende Krieg ausgelöst hat.
Was nur einige Menschen wissen, ist, dass es eine sehr große
und breit gefächerte Friedensbewegung am Vorabend des
Ersten Weltkriegs gab. Ungefähr ⅓ der europäischen
Bevölkerung war gegen diesen Krieg. Entweder wählten sie
pazifistische Parteien oder gehörten sogar Organisationen und
Parteien an, die sich aktiv gegen den drohenden Krieg
engagierten. Zu diesen Pazifisten gehörten zum Beispiel
Kirchengruppen, Frauenvereine, Arbeitergewerkschaften und
viele Schriftsteller. Sie demonstrierten, malten, schrieben und
hielten Reden gegen die heraufziehende Katastrophe.